Hitzeschlacht und Unwetter in der Optikstadt Rathenow … aber auch einige tolle Leistungen und Medaillen für die TSV Burgdorf
Die Vollsperrung in Braunschweig kostete uns eine halbe Stunde, dann hatten wir aber Rathenow – etwa 70km westlich von Berlin – am Samstagmittag erreicht. Der örtliche Verein hatte sich für die Austragung der Norddeutschen Masters bereiterklärt.
An Tag 1 waren die 200m für Melli, Susanne und mich zu absolvieren. Von Anbeginn Sonne pur bei über 30 Grad und Schatten lediglich auf der Durchgangsstraße, die dann zum Einlaufen mangels Alternative auf der Sportanlage von nahezu allen Athleten genutzt wurde. Melli war einzige W30 Starterin bei den 200m und durfte als erste von uns Dreien die erst in 2023 erneuerte, blauer Rundbahn austesten. Ihr Lauf wurde mit zwei W35-Frauen „aufgefüllt“, so dass 3 der 4 Bahnen besetzt waren. In sengender Hitze lief sie mit der schnellsten Meldezeit auf Bahn 2 mit akzeptablem Start los und überholte relativ schnell ihre Mitstarterinnen. Allein vorneweg überschriet sie in neuer SB von 26,56s die Ziellinie, mit der sie norddeutsche Meisterin wurde und Medaille 1 an diesem Tag holte. Kurze Zeit später kamen Susanne (34,21s) und ich (32,34s) bei unserem Lauf W55 ins Ziel. Leider keine Leistungsverbesserung, aber wir wurden mit Platz 3 . und 4. belohnt.
Die für Tag 2 erforderliche Kohlehydrat- und Flüssigkeitsauffüllung erfolgte dann abends in der gebuchten Ferienwohnung etwas außerhalb von Rathenow an der Havel. Natürlich lief im Hintergrund auch das Fußballspiel Deutschland-Dänemark und erste Ergebnisse der parallel stattfindenden DM in Braunschweig wurden im Relive verfolgt.
Nach witterungsbedingt unruhiger und kurzer Nacht ging es bereits um 8:45 am Tag 2 wieder in Pritzerbe los zurück ins Stadion, da Susannes Weitsprungwettbewerb bereits für 10:30 angesetzt war. So konnten wir aber wenigstens einer der wenigen begehrten Parkplätze direkt am Stadion ergattern. Die Bedingungen für den Weitsprung waren durch die Abkühlung in der Nacht durch das Gewitter und dem Regen gar nicht so schlecht. Neben Susanne starteten zwei weitere Athletinnen in der W55-Klasse und der Wettbewerb wurde dadurch megaspannend, da sich die drei auf einem aktuell ähnlichen Leistungsniveau bewegen und sich anfänglich von Sprung zu Sprung weiter verbesserten. Nachdem Susanne mit ihrem ersten Sprung zunächst vorne lag, konnte die Athletin der LG Nord Berlin im vierten Versuch ihre Weite auf 3,47m verbessern. Leider konnte Susanne nicht mehr kontern, ihr fehlten am Ende mit ihrem soliden dritten Sprung lediglich 3 cm zum Sieg. Die erzielten Weiten liegen noch einiges unter den Vj-Weiten, zeigen aber die aufsteigende Form nach der verletzungsbedingten Trainingszwangspause, was auch anhand der Zeit im anschließenden 100m Lauf mit Saisonbestzeit endlich wieder mit unter 16s (= 15,84s und Platz 3) bei den 100m nochmals bestätigt wurde. Platz 2 ging an mich in einer Saisonbestzeit von 15,47s.
Unser Küken konnte bei inzwischen schwülen Bedingungen in ihrem 100m Lauf ihre Saisonbestzeit auf sehr gute 13,21s verbessern, das war zwar “ nur“ Platz 2 insgesamt und in ihrer AK, aber sie war zuletzt vor 13 Jahren so schnell und hatte mit Laura Thomsen (SC Berlin) als Kurzsprintspezialistin eine megastarke Konkurrentin mit am Start, die den gemischten Lauf W30/W35 in 12,51s gewinnen konnte.
Zum Ende des 2. Tages waren die 400m angesetzt. Gut eine halbe Stunde vor dem offiziellen Start waren dunkle Gewitterwolken aufgezogen, so dass sich der Veranstalter für ein Vorziehen der 400-Läufe entschieden hatte. Melanie lief als Erste im gemischten W30/W40 Lauf und konnte in einer Zeit von 59,87 ihren Lauf deutlich gewinnen. Die Zeit liegt trotz des aufkommenden Sturms und der fehlenden Konkurrenz zum Mitlaufen nur knapp unter ihre Saisonbestzeit aus Garbsen und bestätigt ihre aktuell sehr gute Form.
Ich ging im 3. Zeitlauf an den Start des gemischten Laufes W55/W60 bei inzwischen dicken Regenwolken. Durch den stark drehenden Wind und dem Einsetzen des Starkregens wurde es ein herausfordernder Lauf, der meine Gegnerin mit 76,14s nur knapp vor mir (76,49s) gewann.
Fazit: Supertolle organisierte NDM mit engagierten Kampfrichtern und guten Orga-Team, aufsteigende Form (die es jetzt irgendwie zu halten gilt), tolles Urlaubsgebiet, Wetterkapriolen und mit 8 Medaillen gute Medaillenausbeute für den TSV.
Bilder: Susanne Schmidt und Fam. Koch.